Holzfenster oder Kunststofffenster – Wo liegen die Unterschiede? Was sollte man bei einer Entscheidung beachten?
Die Fenster und Türen eines Hauses oder einer Wohnanlage bestimmen oft den Charakter der Immobilie. Das ist keine übertriebene Aussage. Architekten beschäftigen sich sehr viel mit diesem Thema. Das Fensterdesign, die Formgebung und viele andere Details können eine Immobilie architektonisch aufwerten. Beim Thema Fenster sollte man bei seiner Entscheidung auch andere – nicht minder wichtige – Faktoren beachten.
Der berühmte Architekt Frank Lloyd Wright vertrat die Meinung, dass Form und Funktion „Eins sein sollten“. Ein gutes Fenster muss viele Funktionen erfüllen: Dämmschutz, Schallschutz, Einbruchschutz und noch einige andere. Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Bauherr oder Hausbauer vor einer schwierigen Entscheidung steht, was die Materialien für die Fenster angeht. Die folgende Übersicht soll Ihnen Abhilfe verschaffen.
Kostenpunkt und Instandhaltung: Fenster aus Holz vs. Fenster aus Kunststoff
Fangen wir mit einem der wichtigsten Punkte an: Die Anschaffungskosten. Grundsätzlich kosten Holzfenster ca. 1,5-mal mehr wie ein Kunstofffenster. Wir vergleichen natürlich Fenster mit gleichen Funktionen, einer Widerstandsklasse 2 (WK2) und dem gleichen Wärmedurchgangskoeffizienten. Wenn man alle Kriterien gleichsetzt und der Unterschied nur beim Material liegt, dann sind Fenster aus PVC oder Kunststoff meistens günstiger. Aus unserer Erfahrung entscheiden sich Wohnungsbauer für Kunststofffenster, wenn das Budget knapp bemessen ist oder die Wohnung als Mietwohnung für Dritte verwendet werden soll. Handelt es sich um eine hochwertige Immobilie oder wird diese für Eigennutzung verwendet, dann entscheiden sich viele für hochwertigere Holzfenster.
Ein weiterer Kostenpunkt ist die Instandhaltung. Ein Holzfenster benötigt erheblich mehr Aufwand und muss gründlich gepflegt werden (je nach Witterungsverhältnisse und Lage, müssen Fenster aus Holz auch nach Jahren komplett abgeschliffen und neu versiegelt werden). Die Investition in gute Holzfenster lohnt sich allerdings!
Der Werkstoff Kunststoff (PVC) hält auch nur 30-40 Jahre und muss dann ausgewechselt werden. Die besten Holzfenster halten 40 Jahre und länger! Auch bei extremen Witterungsverhältnissen (wie in den skandinavischen Ländern, wo Holzfenster überwiegen), kann ein gutes Investment-Ratio heraus geholt werden.
Gestaltung und Design von Fenstern aller Art
Der nächste Grund für eine Entscheidung sind die Gestaltungsmöglichkeiten. Heutzutage existiert eine riesige Designvielfalt für Kunststofffenster. Alle erdenklichen Farben und Oberflächenbehandlungen sind möglich (was allerdings wieder den Preis in die Höhe treibt). Auch sind viele Formen möglich, doch Holzfenster liegen hier klar im Vorteil. Wer ein Fenster mit einer ungewöhnlichen Form braucht oder mit einer Sondergröße, der ist meistens besser mit einem Fenster aus Holz bedient. Nur mit dem Werkstoff Holz lassen sich Oberflächen schnitzen, strukturieren und kreativ ausschneiden. Die handelsüblichen Kunststofffenster lassen hier nicht viel Freiraum zu. Wir als Fensterbauer bieten Kunststofffenster nach Maß an, aber dabei beziehen wir uns größtenteils auf die Fenstergröße oder die Außenmaße.
Fenster aus Kunststoff werden meistens in moderne Konstruktionen verwendet, wo klare, kalte Linien gewünscht werden. Ein Holzfenster kann auch in verschiedenen Farben lackiert werden, aber diese werden meistens dann gewählt, wenn der Kunde ein natürliches, wärmeres Design wünscht.
Sicherheit, Wärmeschutz und Schallschutz
Die obigen Unterschiede sind die wesentlichen Entscheidungskriterien beim Fensterkauf. In Sachen Sicherheit existieren kaum Unterschiede zwischen Holz oder Kunststoff. Die Sicherheit wird von vielen anderen Faktoren bestimmt. Hier spielen die Verglasung und die Sicherheitsbolzen eine große Rolle. Die Riegel, Befestigungstechnik und die Elektronik lassen sich sowohl in Holzfenster als auch in Kunststofffenster verbauen. Beide Fensterarten können eine WK3-Klasse erreichen.
Beim Lärm- und Schallschutz sind Holzfenster hervorragend. Der Naturstoff Holz besitzt einfach Merkmale, die ein Kunststofffenster nur durch zusätzliche Materialien (wie Dämmstoffe) erreichen kann. Auch beim Thema Wärmeschutz hat der Werkstoff Holz einen leichten Vorteil. Moderne Fensterbauer können jedoch aus beiden Materialien ein Fenster mit einem Wärmedurchgangskoeffizienten von unter 0,5 bauen. Die Energiesparverordnung in Deutschland schreibt bestimmte Merkmale vor und diese lassen sich mit beiden Materialien erreichen.
Fazit zu Fenstern auf Holz oder Kunststoff
Im modernen Fensterbau werden sowohl Holz als auch Kunststoff erfolgreich eingesetzt. Ein Fenster aus Kunststoff steht einem Fenster aus Holz in Nichts nach. Die wichtigsten Funktionen werden durch beide Werkstoffarten erfüllt: Sicherheit, Energieeffizienz, Schallschutz. Die Unterschiede bestehen im Anschaffungspreis und in der Instandhaltung. Ein weiterer – nicht unwesentlicher – Unterschiede besteht in den architektonischen Gestaltungsmöglichkeiten. Hier liegen Holzfenster vorne. Die meisten Hausbauer oder Sanierer sind sich jedoch einig, dass ein schönes Fenster aus Holz als edel angesehen wird und den Immobilienwert erhöht. Die Kosten können sich eventuell rechnen, wenn der Käufer den Wert der Immobilie, dank der hochwertigen Fenster, höher einschätzt.
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